Warum wir alternative Wissenschaften brauchen.

Die Regierungen sollten sich nicht länger der falschen Hoffnung hingeben, sie könnten ihre Probleme noch mit den konventionellen Wissenschaften lösen, die sich ausschließlich auf den eingeengten Erkenntnisbereich des physikalischen Universums beschränken, den sie nicht einmal ausschöpfen; denn einige wichtige Fachgebiete wurden bisher immer noch nicht etabliert. Die Wissenschaften, die bisher die Politik des Staates beeinflusst haben, vertreten Eigeninteressen von Gruppen der Gesellschaft. – Bisher gibt es keine fundierte Wissenschaft, die die Aufgaben des Staates unterstützen könnte. - Der Staat braucht eine eigene, exakte, naturwissenschaftliche System-Grundlagen- und System-Entwicklungs-Forschung, um ein funktionsfähiges System menschlichen Zusammenlebens in Gerechtigkeit und Frieden auszuarbeiten.

Es ist bekannt, dass die Mathematik sowie viele Disziplinen der Naturwissenschaften ursprünglich aus dem Bereich der Philosophie in exakte Wissenschaften überführt worden sind. Diese Bemühungen wurden erst im vorletzten Jahrhundert nicht mehr fortgesetzt. Stattdessen blähte man das verbliebene Konglomerat in philosophische Disziplinen weiter auf und erzwang eine Aufwertung als sog. Realwissenschaften. Während Kartellämter normalerweise darüber wachen, dass keine Monopolstellungen in der Wirtschaft entstehen, gibt es zu den philosophischen Wissenschaften noch immer keine naturwissenschaftliche Alternative als Wettbewerb. 

Professor Dr. Ludwig Erhard hatte Ende der 50-er Jahre bereits eine Grundlagen-Forschung gefordert. Gibt es einen vernünftigen Grund dafür, warum diese Forschung unterlassen wurde? Hätte man eine Grundlagenforschung betrieben, dann wäre man längst auf die Tatsache gestoßen, dass man an den systemrelevanten Naturgesetzen nicht vorbei kommt.

Prof. Dr. Manfred Riedel, der 1972 ordentlicher Professor der Philosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg war, hat im MEYERS ENZYKLOPÄDISCHEN LEXIKON  einen Bericht über den Zustand der Geisteswissenschaften mit der Überschrift „Geisteswissenschaften - Grundlagenkrise und Grundlagenstreit“ veröffentlicht. Danach gibt es diese Grundlagenkrise und den Grundlagenstreit bereits seit dem 1. Weltkrieg. Was ist auf diesem Gebiet bisher geschehen? Warum wird das nicht öffentlich diskutiert? Wo sind die stabilen Grundlagen?

Was sind die „Grundlagen“ der philosophischen Fächer?

Wenn sich die Wirtschaftswissenschaftler in ihren Aussagen und Gutachten fast ständig diametral widersprechen, dann muss etwas mit dieser Wissenschaft nicht in Ordnung sein.  Offenbar liegt es an instabilen und falschen Grundlagen. Ihre Grundlage ist bekanntlich die eingetretene Entwicklung und damit auch die eingetretene Fehlentwicklung. Ihre Grundlagen verändern sich, wenn sich die Systeme verändern. Abgesehen davon, dass ihnen Systemgrundlagen völlig fehlen, verändern sich „ihre Grundlagen“ täglich. Bei diesen Wissenschaften handelt es sich um Philosophie, die von ihnen selbst als Geisteswissenschaft bezeichnet wird. Haben sie mit ihrer irdischen Weisheit den Geist ersetzen oder umetikettieren wollen?

Es fehlt ihnen offenbar an Erkenntnissen, die außerhalb ihres Erkenntnisbereiches liegen.

Da sie sich bisher nur mit Erkenntnisgegenständen aus dem Erkenntnisbereich „physikalisches Universum“ befasst haben und andere Erkenntnisbereiche gar nicht erst in Betracht gezogen haben, wurde jeder Wissenschaftler darauf verpflichtet, alle Entdeckungen auf der Ebene des physikalischen Universums darzulegen bzw. zu beweisen. Man hat dabei wohl völlig außer Acht gelassen, dass der Mensch aus Geist, Seele und Körper besteht und deshalb schon mindestens drei ganz verschiedenen Erkenntnis-Bereichen und Ebenen angehört.

Wer kennt die Schöpfung besser als ihr Schöpfer? Seine geistigen Botschaften enthalten alles, was Wissenschaftler für eine interdisziplinäre, exakte System-Grundlagen- und System-Entwicklungs-Forschung zur Erarbeitung eines funktionsfähigen Systems menschlichen Zusammenlebens in Gerechtigkeit und Frieden benötigen.

Kybernetik schuf der Schöpfer und wandte sie als Erster an.

Die Schöpfung und Entwicklung des physikalischen Universums erfolgte in Systemzuständen, wobei jede neue Entwicklungsstufe auf einem vorangegangenen, stabilen Systemzustand aufbaute. Der Aufbau der nächst höheren Entwicklungsstufe wurde von dem vorangegangenen, stabilen Systemzustand gesteuert und durch Rückkopplung wechselseitig kontrolliert, damit die neue Entwicklungsstufe sich abschließend als stabiler und funktionsfähiger Systemzustand erweist. Das ist eine Anwendung von Kybernetik.  Aber viele Entwicklungsstufen bzw. Systemzustände können aus der Perspektive des grobstofflichen, physikalischen Universums nicht wahrgenommen werden, weil sie in Erkenntnisbereichen der Feinstofflichkeit oder gar in geistigen Erkenntnisbereichen auf verschiedenen Erkenntnis-Ebenen liegen.

Erkenntnis-Bereiche, Erkenntnis-Ebenen und Perspektiven.

So wie der Lebensraum des physikalischen Universums ein Erkenntnis-Bereich in Form der sog. Grobstofflichkeit darstellt, in dem jeder physisch vorhandene Mensch durch seine physischen Wahrnehmungsorgane physische Perspektiven hat, wodurch er seinen physischen Lebensraum erkunden, Erfahrungen sammeln, Wissen aufnehmen und Fähigkeiten entwickeln kann, so gibt es auf den unterschiedlichsten Ebenen viele andere Erkenntnis-Bereiche, die bei weitem nicht jedem Menschen unmittelbar zugänglich sind.

Schon durch die Arbeitsteilung gibt es berufliche Spezialgebiete bzw. Erkenntnis-Bereiche, wo nur Spezialisten mittelbaren Einblick bzw. eine entsprechende Perspektive haben. Z. B. eröffnet sich einem Mikrobiologen durch das Mittel eines Mikroskops eine Perspektive in einem Erkenntnis-Bereich auf der Erkenntnis-Ebene der feinen Grobstofflichkeit, wo er durch Beobachtung Wissen erlangt und die Fähigkeiten entwickelt, mit den Mikroorganismen umzugehen. Durch Experimente lernt er, wie man sie zum Nutzen, aber auch zum Schaden der Menschen manipulieren kann.

Da die Mediziner und Chirurgen seit der Antisepsis schon sehr viele Erfolge in der Abtötung schädlicher Bakterien und Viren zu Gunsten der Gesundheit der Menschen haben, vertrauen die Menschen den Mikrobiologen und allen Beteiligten inzwischen sehr. - Das aber war nicht immer so; denn während die Chirurgen an der Charité in Berlin den Eiter bei Wunden noch als eine völlig normale und willkommene Begleiterscheinung während des Heilprozesses bezeichneten und diese Lehrmeinung sehr rechthaberisch und selbstbewusst vertraten, hatte Virchow in England durch die Sauberhaltung der Wundränder bewiesen, dass die von Bakterien freien Wunden viel schneller verheilten, ohne dass sich Eiter bildete. Dieser Streit der Ärzte ist historisch festgehalten.

Man scheint jedoch keine Lehren daraus gezogen zu haben; denn das damalige Verhalten der Chirurgen von der Charité, als sie noch keine Einblicke in den Erkenntnis-Bereich der feinen Grobstofflichkeit hatten und vehement gegen Virchows Arbeit stritten, ist auch heute noch in unserer Gesellschaft sehr stark ausgeprägt; denn eher wird versucht, neu aufgefundene Wahrheiten mit allen Mitteln aus der Welt zu schaffen, anstatt sich neu zu orientieren und an der Erneuerung teilzunehmen. - Erst recht werden geistige Erkenntnis-Bereiche, die aus der physischen Perspektive nicht unmittelbar wahrgenommen werden können, einfach als nicht existent bezeichnet, was auf eine eingeengte, physische Perspektive schließen lässt.

Aber inzwischen haben insbesondere Naturwissenschaftler und Mathematiker vom grobstofflichen Universum aus erforscht, dass z. B. die Eigenschaften der grobstofflichen Materie in sog. „Strings“ (Siehe auch M-Theorie bei der OXFORD Universität) in einem feinstofflichen Bereich durch den Schöpfer festgelegt und hinterlegt wurden. Hier werden bereits Informationen aus den nicht sichtbaren Erkenntnis-Bereichen der Feinstofflichkeit durch Erkenntnisse der Naturwissenschaften im grobstofflichen Universum bestätigt. Hier haben Naturwissenschaftler wenigstens schon einmal einen Teil der Natur der physisch nicht unmittelbar wahrnehmbaren Schöpfungstatsachen aus einer anderen Erkenntnis-Ebene einbezogen.

Während der Erkenntnis-Bereich der feinen Grobstofflichkeit noch aus der physischen Perspektive erreicht werden kann, weil er Teil des physikalischen Universums ist, setzt der Einblick bzw. die Perspektive in einen geistigen Erkenntnis-Bereich einen entsprechenden „geistigen Zustand“ von geistig dazu fähigen Menschen voraus. Da man es bisher unterlassen hat, diese Fähigkeiten kontrollierbar zu machen, konnten sich Scharlatane und falsche Propheten die Unsichtbarkeit zu Nutze machen. Da aber ihr Betrug schnell sichtbar wurde, lehnte das enttäuschte Volk nicht nur das Falsche sondern auch das Wahre und Richtige ab. Allerdings kann man durch Ablehnung von Wissen kein Wissen erwerben. Man kann sich aber auch einen Erkenntnisbereich erschließen, indem man sich Informationen daraus verschafft und in einen logischen System-Zusammenhang bringt.

Modelle für die physische Perspektive

Aufgeschlossene Naturwissenschaftler haben bereits Methoden gefunden, wie sie im physikalischen Universum darstellen, was aus der physischen Perspektive eigentlich nicht sichtbar ist oder war; denn inzwischen bekamen sie die Richtigkeit ihrer Hypothesen z.B. durch die Funktionsfähigkeit ihrer Produkte bzw. durch Mikroskope bestätigt und bewiesen. – In der Chemie zeichnet man schon seit langer Zeit „Modelle“ chemischer Verbindungen, die mit den physischen Organen nicht wahrzunehmen sind. In der Physik sind die Kernmodelle der Mikrophysik bekannt. In der Biologie kennt man die Modelle von Molekülketten, und in der Genforschung kennt man die DNA-Ketten. In der Kybernetik kennt man Analogie-Modelle als kybernetische Systeme.

All diese Modelle dienen als Mittel zur Gewinnung von Erkenntnissen über komplizierte Sachzusammenhänge. - Haben die Naturwissenschaften bisher aus Mikrobereichen nicht sichtbare Schöpfungstatsachen als Modell graphisch dargestellt und für die irdische Perspektive der Menschen passend vergrößert, so müssen wir hier für den systemspezifischen Nachvollzug der Menschheitsentwicklung das Umgekehrte tun, nämlich eine Verkleinerung eines sehr großen kybernetischen Systems als Entwicklungsstufen-Modell darstellen, damit Menschen aus der irdischen Perspektive einen Überblick gewinnen können.

Um die Entwicklung von Systemen menschlichen Zusammenlebens auf ihre fundamentalen System-Fehler zu untersuchen, war es nötig, die Schöpfung und Entwicklung der Grundlagen, die von Anfang an bis weit in die Zukunft stabil bleiben, zu analysieren, um zunächst die Koordinaten für die System-Grundstruktur zu ermitteln. Dann war es nötig, die Menschheitsentwicklung nach ihren Entwicklungsstufen bzw. Systemzuständen auf einer Entwicklungsachse systemspezifisch anzuordnen, um die System-Entwicklungs-Struktur zu gewinnen. Daraus ergab sich ein dreidimensionales Netz, zu dem noch die während dessen auftretenden kreislaufartigen vertikalen und horizontalen Bewegungen als vierte Dimension kam. Dadurch wurde es möglich, die System-Grundstruktur, die System-Entwicklungsstruktur und die dynamischen Zyklen grafisch darzustellen und zu einem kybernetischen System-Modell zusammenzufügen, was in dieser Form auch als Dokumentationsordnung dient. Alle Systemkomponenten finden ihren bestimmten Platz in der Systementwicklung und in ihrer strukturellen Lage. Ebenso lassen Verknüpfungen, Vernetzungen und Rückkopplungen jede Art von Zusammenhang und Abläufen deutlich sichtbar werden.

Während Kartellämter normalerweise darüber wachen, dass keine Monopolstellungen in der Wirtschaft entstehen, gibt es zu den philosophischen Wissenschaften noch immer keine naturwissenschaftliche Alternative. Da aber heute jede Wissenschaft sich obendrein nur noch auf ein Fach konzentriert, und diese Fächer sich nicht zu einer „Gesamt-Wissenschaft“ zusammenfügen lassen, weil das eine nicht zum anderen passt, ist eine exakte, interdisziplinäre System-Grundlagen- und System-Entwicklungsforschung erforderlich, die exakt den Ort bestimmt, wo die jeweilige Einzelwissenschaft ihren natürlichen Sitz hat, und in welcher Weise sie sich in den natürlichen und logischen Gesamtzusammenhang wieder einfügen lässt.

Da die Interessen-Gruppen der Gesellschaft jeweils ihre eigenen egoistischen Interessen verfolgen und die Regierungen dem Druck dieser Gruppen hilflos ausgeliefert sind, muss man sich fragen, ob Regierungen überhaupt noch eine moralische Verpflichtunng gegenüber jenen Menschen aufbringen können, die keinen Druck mehr ausüben können und nur noch in der Statistik unter “Selbstmordrate” annonym erscheinen, um dann ganz zu verschwinden.

Warum verzichten die Regierungen darauf, sich die nötigen Erkenntnisse aus eigener, wissenschaftlicher Forschung zu verschaffen, damit sie ihrer Verantwortung qualifiziert nachkommen können?

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